Wer einen Garten mit Obst- und Beerensträuchern oder gar Obstbäume besitzt, hat viel Obst, um frische Säfte selbst zu machen. Saft selber machen oder in eine Kelterei zu bringen ist eine kostengünstige Alternative zum Saft kaufen. Zudem haben Sie die Kontrolle über alle Inhaltstoffe. Säfte selber machen ist mit saisonalem Obst oder Gemüse sehr preisgünstig.
Zur Saftherstellung gibt es mehrere Möglichkeiten
- Zum Kaltentsaften benötigen Sie einen Zentrifugalentsafter oder eine Obstpresse. Ein wichtiges Qualitätskriterium für das Kaltentsaften ist ein langsam drehendes Mahlwerk, damit bei der Saftherstellung weniger Hitze erzeugt wird und alle Vitamine und Inhaltsstoffe im Saft erhalten bleiben.
- Beim Dampfentsaften wird der Saft über Dampf gewonnen. Das Obst wird durch heißen Dampf entsaftet. Der Obstsaft fließt über einen Schlauch in die Saftflaschen.
- Saft einkochen: Beim manuellen Einkochen von Saft werden die zerkleinerten Früchte im Kochtopf erst weich gekocht. Anschließend werden feste Bestandteile vom Saft durch ein Sieb getrennt. Der Saft wird mit Zucker versetzt und nochmals aufgekocht.
- Das Kaltentsaften gilt als das schonendste Verfahren, da beim Dampfentsaften und Saft einkochen Vitamine und Enzyme durch die Hitze zerstört werden.
Im Video: Saft selber machen – wir zeigen drei Möglichkeiten
Das Kaltentsaften
Zum Kaltentsaften benötigen Sie einen Zentrifugalentsafter oder eine Obstpresse. Ein wichtiges Qualitätskriterium für das Kaltentsaften ist ein langsam drehendes Mahlwerk, damit bei der Saftherstellung weniger Hitze erzeugt wird und alle Vitamine und Inhaltsstoffe im Saft erhalten bleiben.
Weiche Beeren wir zum Beispiel Himbeeren können Sie auch ohne Entsafter schnell und einfach kaltentsaften. Wie man kaltgepressten Himbeersaft herstellt, zeigen wir auch ausführlich in einem Video.
Dampfentsaften
Beim Dampfentsaftenwird der Saft mit Hilfe von aufsteigendem Dampf gewonnen. Diese sehr alte Methode eignet sich hervorragend für Äpfel oder Birnen aus dem eigenen Garten. Der Vorteil an einem Dampfentsafter ist zudem, dass das Obst nur gewaschen und grob geschnitten werden muss.
Dampfentsafter – die Bestseller
Nach rund einer Stunde Dampfentsaften fließt der Obstsaft über einen Schlauch in die Saftflaschen. Da der Obstsaft sehr heiß ist, ist dieser Saft bereits pasteurisiert. Es muss also nichts weiteres mehr unternommen werden, um den Saft haltbar zu machen. Auch Zucker muss zur Haltbarkeit keiner mehr hinzugefügt werden.
Der Entsafter
Mit einem Entsafter gelingt das Entsaften von Obst oder Gemüse schnell, sauber und einfach. Das gewaschene Obst muss je nach Größe der Frucht und dem Einfüllstutzen des Entsafters nicht einmal vorgeschnitten werden. Größeres Obst wie Äpfel oder rote Beete werden lediglich geviertelt. Es entsteht schnell und einfach Saft. Jedoch entsteht durch die schnelle Drehzahl meist auch viel Schaum.
Saft- und Sirupflaschen: Optimal zum Verschenken
Saft haltbar machen
Um Saft haltbar zu machen, muss er pasteurisiert werden. Erwärmen Sie den Saft auf 72 Grad Celsius. Nach rund 20 Minuten sind alle Mikroorganismen, die den Saft verderben könnten, abgetötet. Wird der Saft länger erhitzt, gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Sie können den Saft einkochen, indem Sie den bereits abgefüllten kalten Saft in den offenen Saftflaschen erhitzen. Dazu benötigen Sie einen Einmachtopf. Füllen Sie den Saft bis zwei Zentimeter unter den Rand in die Flaschen und stellen Sie diese in den Einmachtopf auf einen Rost. Der Einmachtopf wird mit Wasser gefüllt und verschlossen. Am integrierten Thermometer sehen Sie, welche Gradzahl Sie erreichen müssen. Nehmen Sie das Flaschen nach 20 Minuten aus dem Wasserbad und verschließen Sie diese sofort. Saftflaschen mit Gummikappen werden mit einer Drahtklammer geschlossen und erhitzt. Eine beliebte Methode ist das Twist off System. Beim Saft haltbar machen wird der bereits heiße Saft in die Flaschen gefüllt. Diese werden mit dem Twist off Deckel verschlossen und für mehrere Minuten auf den Kopf gestellt, damit eventuelle Keime am Deckel vernichtet werden. Korken sind als Verschluss nicht geeignet. Sie lassen sich schlecht desinfizieren.
Säfte selber machen mit Rezept
Sie können sowohl Apfelsaft als auch Traubensaft ganz einfach herstellen. Rhabarbersaft, Saft aus Johannisbeeren oder Aroniabeerensaft finden sicher viele Liebhaber. Alle Säfte werden mit Zucker schmackhafter gemacht.
Gemüsesaft selber machen: Mit einem Entsafter gelingt dies sehr schnell
Gemüsesaft selber machen – ist Gemüsesaft gesund?
Alle Mütter predigen gebetsmühlenartig dieses Motto ihren Kindern: „Mehr Obst essen. Denn Obst und Gemüse ist gesund!“ Ob man es bei einem Apfel oder einer Birne am Tag belässt, oder Kinder wie auch die Erwachsenen zu einer DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) drängt, die 13 Portionen Obst und Gemüse pro Tag empfiehlt, muss jedem Individuum selbst überlassen werden. Denn ebenso eindeutig wie Widersprüchlich sind die Aussagen von Wissenschaftler, wenn es um gesunde Ernährung geht. Es darf als allgemeingültig angenommen werden, dass abwechslungsreiche Ernährung mit Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, mageres Fleisch sowie fettarme oder fettfreie Milch als eine gute Ernährungsform gilt. Doch wie gerade Kinder dazu überreden, mehr Gemüse zu essen?
Bücher-Tipp: Saft selbst gemacht
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt dazu folgenden Tipp: Täglich eine Portion Gemüse durch ein Glas (200 ml) Gemüsesaft zu ersetzen. Als beliebtester Gemüsesaft in Deutschland gilt der Tomatensaft. Es folgt Möhrensaft, gefolgt von Rote Bete. Grundsätzlich kann fast jedes Gemüse zu Saft verarbeitet werden. Alle von uns getesteten Entsafter sind in der Lage, auch hartes Wurzelgemüse zu entsaften. Viel wichtiger ist es, den Saft schmackhaft zu machen. Wenn ein Kind keine Rote Bete mag, wird das Kind in der Regel auch nicht widerstandslos ein Glas Rote-Bete-Saft trinken.
Infografik: Die fünf beliebtesten Säfte in Deutschland
Multivitaminsaft selber machen
Selbst gemachter Multivitaminsaft hat für Kinder schon den entscheidenden Vorteil, dass im Namen nicht die hauptsächlichen Bestandteile wie Karotten, Zitrusfrüchte oder Äpfel vorkommen. Der Name ist lang, ist erst einmal nichtssagend und der Geschmack überrascht die Kleinen – wie auch die Erwachsenen. Denn ein gut gemachter Multivitaminsaft aus frischem Obst und vielleicht auch aus Gemüse ist in der Regel schmackhafter und gesünder, als gekaufte Säfte aus dem Supermarkt.
Die goldene Regel beim Multivitaminsaft ist, regionales und saisonales Obst zu verwenden. Was natürlich nicht bedeutet, dass man zum Verfeinern des Saftes nicht auch ein Stück Ananas oder im Winter einige Heidelbeeren verwenden darf. Der eigenen Fantasie sind bei der Kreation keine Grenzen gesetzt.
Gerade in der Winterzeit sollten Orangen, Zitronen, Limetten oder Grapefruits sollten in einem Multivitaminsaft enthalten sein. Im Frühling sind frische Erdbeeren erhältlich. Vielleicht reifen die Erdbeeren auch im eigenen Garten. Zusammen mit Heidelbeeren oder Bananen können sie auch mit dem Pürierstab vollständig zerkleinert werden. Der Hochsommer beschert Johannisbeeren, Himbeeren, Pfirsiche, Aprikosen und Pflaumen. Im Herbst können diese Früchte durch Äpfel, Birnen und Trauben ersetzt werden.
Neben der Zitruspresse und einem Pürierstab dient auch der Entsafter als wichtiges Küchenutensil bei der Herstellung des Multivitaminsaftes. Entsafter machen die Herstellung recht einfach, da einfaches Zuschneiden der Zutaten genügt. Den Rest übernimmt der Entsafter.
Wenn die Konsistenz des Multivitaminsafts zu dickflüssig wird, kann der Saft durch Mineralwasser verdünnt werden. Ist er zu dünnflüssig, kann durch die Zugabe von Milch oder Joghurt der Saft angedickt werden. Im Sommer hilft auch eine Kugel Speiseeis im Saft, die Bereitschaft der Kinder für den Multivitaminsaft zu steigern.
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