Reife Kirschen leuchten im Sommer zwischen Juni und Juli von den Bäumen. Was liegt näher, als für die kalte Jahreszeit den Sommer einzufangen? Kirschsaft selber machen, Gelee oder Kirschsirup selber machen ist nicht schwer.
Selbst gemachter Kirschsaft stärkt das Immunsystem, denn Kirschen enthalten Vitamin C, B, Eisen, Kalium, Magnesium und Folsäure. Entsafter sind gut dazu geeignet, Kirschsaft herzustellen, da Kirschen nicht entsteint werden müssen. Aber auch mit einem Dampfentsafter. kann schnell und einfach Kirschsaft hergestellt werden.
Kirschsaft selber machen – mit Entsafter oder Saftpresse?
Zum Kirschen entsaften eignet sich ein Zentrifugalentsafter. Mit diesem kann man Kirschsaft selber machen, ohne die Kirschen vorher entsteinen zu müssen. Wenn man eine Saftpresse verwendet, kommt man um die Arbeit des Entsteinens der Kirschen leider nicht herum. Dafür ist die Saftausbeute höher. Je nach Saftpresse kommt Fruchtfleisch mit in den Saft. Wenn dies nicht gewünscht ist, muss man den Kirschsaft im Anschluss noch filtern. Dagegen erzeugen Zentrifugalentsafter klaren Kirschsaft. Die Fruchthüllet der Kirschen und die Kerne landen im Tresterbehälter.
Kirschsaft in 5 Schritten: Wie mache ich Kirschsaft?
- Rund 3 kg Kirschen (mit Steinen) im Topf mit Wasser bedecken und 10 Minuten leicht köcheln lassen
- Den Topfinhalt durch ein Tuch abseihen. Austropfen lassen
- Den Kirschsaft noch einmal aufkochen
- Je nach Geschmack Zucker hinzufügen
- In sterile Glasflaschen abfüllen. Luftdicht verschließen.
Im Entsafter: Kirschsaft selber machen
Frischer Kirschsaft wird aus Süß-, Sauerkirschen oder Schattenmorellen hergestellt – auf Wunsch ganz ohne Zucker. Die Kirschen werden vor dem Entsaften gewaschen und auf faule Stellen untersucht. Danach werden die Kirschen in den Entsafter gegeben. Der Kirschsaft sammelt sich in einem Krug. Je nach Geschmack kann der frisch gepresste Kirschsaft jetzt gesüßt werden. Bis zu 300 Gramm Zucker werden je nach Geschmack für einen Liter Kirschsaft benötigt. Um Kirschsaft haltbar zu machen wird der Saft aufgekocht und noch heiß in sterile Gläser gefüllt. Eine weitere Methode ist das Pasteurisieren. Dabei wird der Kirschsaft je nach Geschmack mit Wasser verdünnt und bei 80°C bis 85°C gekocht.
Im Video: Kirschsaft in 5 Schritten: Wie mache ich Kirschsaft selber?
Kirschsaft selber machen ohne Entsafter
Vier Flaschen Kirschsaft erhalten Sie aus drei Kilogramm Sauerkirchen. Waschen Sie die Sauerkirschen und entfernen Sie die Blätter und die Stiele. Geben Sie die gewaschenen Kirschen in einen großen Topf und bedecken Sie die Kirschen mit kaltem Wasser. Lassen Sie die Sauerkirschen rund zehn Minuten leicht köcheln. Legen Sie ein Sieb mit einem Baumwolltuch auf eine Schüssel. Gießen Sie den Topfinhalt in das Tuch und lassen Sie den Kirschsaft eine halbe Stunde lang abtropfen. Um den Kirschsaft haltbar zu machen, kochen Sie den Kirschsaft nochmals auf und füllen diesen in ausgekochte Glasflaschen oder Gläser. Der Kirschsaft hält sich am längsten, wenn die Twist off Gläser randvoll gefüllt sind.
Kirschsaft im Dampfentsafter herstellen
Auch ein Dampfentsafter eignet sich hervorragen, wenn man Kirschsaft selbst herstellen möchte. Der Vorteil eines Dampfentsafters bei der Herstellung von Kirschsaft ist die geringere Vorarbeit. Denn das lästige Entsteinen der Kirschen kann entfallen. Man gibt in einem Entsafter die kompletten Kirschen mitsamt Steinen in den Korb. Auch ist es nicht weiter tragisch, wenn Stiele mit in den Korb samt Kirschen wandern. Wichtig ist nur, dass vorher die Kirschen gut gewaschen wurden und faules Obst nicht mit in den Dampfentsafter wandern. Wie genau man einen Dampfentsafter nutzt, haben wir in unserem Artikel „Wie funktioniert ein alter Dampfentsafter“ mitsamt einem Video beschrieben.
Dampfentsafter – die Bestseller
Kirschsirup selbst herstellen
Wie aus den meisten Früchten kann auch aus Kirschen Sirup hergestellt werden. In der Regel wird für Kirschsirup Sauerkirschen verwendet. Es spricht aber auch nichts dagegen, aus Süßkirschen Sirup herzustellen. Probieren Sie es aus und entscheiden Sie selbst!
Rezeptvariation 1: Kirschsirup ohne Zucker
Egal ob Süß- oder Sauerkirschen, nehmen Sie 600g Kirschen und entsteinen diese, so dass Sie am Ende 500g entsteinte Kirschen haben. In einem Topf wird 200ml Wasser zum Kochen gebracht. Nehmen Sie den Topf vom Herd und geben den Saft einer Zitrone sowie etwas Zitronensäure in das Wasser. Nun schütten Sie vorsichtig die Kirschen in das heiße Wasser. Mit einem Kartoffelstampfer werden die Kirschen nun zerdrückt.
Lassen Sie das Gemisch eine Stunde lang ziehen. Nun wird der Kirschsirup durch ein feines Sieb gefiltert und in Flaschen abgefüllt.
Saft- und Sirupflaschen: Optimal zum Verschenken
Rezeptvariation 2: Klassischer Kirschsirup mit Zucker
Lösen Sie zuerst 50g normaler Zucker mit der gleichen Menge an Gelierzucker (2:1) in 200ml Wasser auf. Auf Wunsch können Sie der Menge eine Zimtstange und 25g frisch geschälten und gewürfelten Ingwer hinzufügen.
Kochen Sie die Menge zu einem Sirup ein. Wenn Sie Ingwer und/oder Zimt hinzugefügt haben, entfernen Sie diesen wieder. Dann werden dem Sirup 500g entsteinte Kirschen untergerührt. Diese sofort mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Die Kirschmenge wird nun noch einmal aufgekocht und im Anschluss in steile Flaschen angefüllt.
Bügelflaschen und Dekoflaschen in der Übersicht
Kirschen haltbar machen
Um Kirschgelee herzustellen, benötigen Sie zuerst Kirschsaft, den Sie über einen Entsafter gewinnen. Mit Gelierzucker im Verhältnis 3:1 wird der Kirschsaft danach über das Aufkochen zum Erstarren gebracht. Das Gelee kann dann in Gläser abgefüllt werden, wenn eine kleine Menge Gelee auf einem Teller erstarrt. Um Kirschsirup aus Kirschsaft selber zu machen, geben Sie Kirschsaft und Zucker, keinen Gelierzucker, in einen Topf und lassen das Ganze einige Minuten einkochen. Als Minimum wird ein Kilogramm Zucker auf einen Liter Kirschsaft gerechnet.
Kirschgelee selber machen
Für die Zubereitung von selbst gemachtem Kirschgelee benötigen Sie 800 ml Kirschsaft. Wie man diesen schnell selbst herstellen kann, haben wir eingangs bereits beschrieben. Um Kirschsaft für Kirschgelee herzustellen, nehmen Sie 1kg Kirschen und entsaften diese. Je nach Kirschsorte können Sie den Saft im Anschluss mit 400ml Wasser verdünnen.
Geben Sie den Kirschsaft in einen Topf. Dazu wird der Saft einer Zitrone gegeben. Nun rühren Sie die passende Menge an Gelierzucker in den Saft. Halten Sie sich hier an die Anleitung des Gelierzuckers. Bei einem Verhältnis von 1:1 nehmen Sie 1kg Gelierzucker zu 800ml Saft.
Nun wird der Saft zum Kochen gebracht. Erst wenn der Kirschsaft sprudelnd kocht, beginnt die Kochzeit, die meist 3 bis 4 Minuten beträgt. Danach wird das Kirschgelee randvoll in passende Marmeladengläser abgefüllt und luftdicht verschlossen. Wir empfehlen die Gläser umgedreht 10 Minuten auf den Kopf zu stellen. Die Gelee-Gläser danach kühl und dunkel lagern.
Variationen von Kirschgelee
- Geben Sie 10g echten gesiebten Kakao mit in den Kirschsaft
- Am Ende der Kochzeit kann 25ml Kirschwasser in das Kirschgelee gerührt werden
Kirschmarmelade selber machen
Auch Kirschmarmelade selbst herzustellen ist nicht schwer. Im Gegensatz zum Kirschgelee stellen Sie Kirschmarmelade nicht aus Kirschsaft her, sondern aus den ganzen Kirschen. Diese müssen Sie allerdings mühsam entsteinen, da Kirschmarmelade mit Kirschsteinen sonst den morgendlichen Genuss des Buttercroissant erheblich stören würde.
Nehmen Sie 600g Schattenmorellen. Waschen Sie die Kirschen, entfernen Sie Stiele und Steine sorgsam. Nach dieser Prozedur sollten mindestens 500 Gramm entsteinte Kirschen in einen Topf gegeben werden. Dazu geben Sie nun die passende Menge an Gelierzucker. Auch hier halten Sie sich bitte an die Angaben auf dem Gelierzucker, da je nach Mischungsverhältnis unterschiedliche Mengen an Gelierzucker verwendet wird.
Dann wird die Kirschmasse im Topf zum Kochen gebracht und ständig umgerührt. Wenn die Kirschen sprudelnd kochen, beginnt die Kochzeit. In der Regel dauert die Kochzeit 3 bis 4 Minuten, in denen ständig weitergerührt werden muss.
Danach wird die Kirschmarmelade in vorbereitete sterile Marmeladengläser randvoll gefüllt, luftdicht und verschlossen.
Variationen von Kirschmarmelade
- Am Ende der Kochzeit können 3-4 EL Kirschwasser in das Kirschgelee gerührt werden
- Auch können Schokoladenstücke (75g Schokotröpfchen) am Ende eingerührt werden
Bücher-Tipp: Saft selbst gemacht
Kirschlikör selber machen
Auch Kirschlikör lässt sich recht einfach aus frischen Kirschen herstellen. In der Regel werden hierzu Schattenmorellen oder andere Sauerkirschen verwendet. Nachfolgend stellen wir Ihnen zwei Rezepte zum Selbermachen von für Kirschlikör vor, die beide leicht nachzuvollziehen sind. Für beide Rezepte werden die Kirschen vorher entsteint. Jedoch können Sie 10 bis 20 Steine nachträglich wieder den Kirschen hinzufügen. Diese geben dem Kirschlikör einen herben Geschmack.
Rezeptvariation 1: Kirschlikör mit Kandis
Entsteinen Sie Schattenmorellen, so dass Sie 500g entsteinte Schattenmorellen haben. Füllen Sie diese in eine große Flasche und fügen 100g feiner Kandis (Teezucker) hinzu. Dann wird die Kirschmenge mit einem halben Liter Wodka aufgefüllt, verschlossen und gut geschüttelt.
Nun muss der Likör einen Monat lang kühl und dunkel gestellt werden. Gelegentlich schütteln. Nach einem Monat werde die Kirschen aus dem Likör abgeseiht und der Kirschlikör in Flaschen abgefüllt.
Rezeptvariation 1: Kirschlikör mit Wodka und Schnaps
Entsteinen Sie 2,5 Kilogramm Sauerkirschen oder Schattenmorellen. Füllen Sie diese in ein großes Gefäß oder eine Ballonflasche. Dazu wird 2kg Zucker gefüllt und die Flasche verschlossen. Stellen Sie die Flasche an einen warmen Ort. Nach einigen Tagen sollten die Kirschen Saft abgeben und der Zucker sollte sich auflösen. Gelegentliches Umrühren kann den Vorgang unterstützen. Dann die Flüssigkeit durch einen Sieb geben. Alles gut durchseihen. Dann 1l Wodka oder Obstschnaps zum Saft hinzufügen. In saubere Flaschen abfüllen und mindestens 3 Monate ruhen lassen.
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