Saft frisch gepresst ist eine Alternative zu industriell hergestellten Säften. Die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe, der Zusatz von Zucker nach Belieben und die frischen Vitamine und Mineralstoffe sind nur einige Vorteile von frisch gepresstem Saft. An den Entsaftern und Juicern scheiden sich die Geister. Während manche auf die einfache Handhabung und Schnelligkeit setzen, bevorzugen immer mehr Saftliebhaber einen sogenannten Slow Juicer.
Was ist ein Slow Juicer?
Slow Juicer sind langsam drehende Saftpressen. Mit nur wenigen Drehzahlen, anders als bei Zentrifugalentsaftern, wird der Saft aus Gemüse und Obst gepresst. Zentrifugalentsafter erzeugen mit einer Leistung zwischen 600 und 1500 Watt bis zu 15.000 Umdrehungen in der Minute, mit denen der Saft aus dem Pressgut geschleudert wird.
Die Arbeitsweise von Slow Juicern ist anders. Die Pressschnecke ist horizontal oder vertikal angeordnet. Mit einer Leistung zwischen 250 Watt und 1400 Watt ist die Umdrehungszahl geringer. Gute Geräte erzeugen unter 100 Umdrehungen in der Minute. Der Vorteil: Es gelangt weniger Sauerstoff in den Saft, der die Oxidation vorantreibt und damit wichtige Inhaltsstoffe zerstört. Alle Vitamine und Antioxidantien bleiben erhalten. Der Saft von Slow Juicern wird von Experten als hochwertiger bezeichnet.
Vorteile
Der Saft wird durch die langesame Arbeitsweise eines Slow Juicer kalt gepresst. Es entsteht keine Hitzeeinwirkung, bei der Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe oxidieren.
Nachteile
Ein Pressvorgag dauert wesentlich länger als bei einem Zentrifugalentsafter. Nach 30 Minuten benötigen die Slow Entsafter eine Pause, um abzukühlen. Slow Entsafter sind teuer als Zentrifugalentsafter.
Hochwertige Slow Juicer
Wie arbeitet ein Slow Juicer?
Slow Entsafter arbeiten mit einer eigenen Entsaftungstechnik. Durch die Drehung der Pressschnecke wird das Obst und Gemüse entsaftet. Es wird gequetscht. Dabei kann die Pressschnecke quietschende Geräusche erzeugen, was aber nichts zu bedeuten hat. Das Pressgut wird für den Slow Juicer entsteint und zerkleinert, damit es in den Einfüllschacht passt. Äpfel dürfen mit Gehäuse und Schale verarbeitet werden. Weiches Gemüse wird in größeren Stücken eingefüllt. Fast jeder Slow Entsafter verarbeitet Blattgemüse und chlorophyllhaltiges Pressgut.
Der Slow Juicer mit Schneidwerk zerschneidet das eingefüllte Obst und Gemüse in kleine Teile und quetscht diese anschließend durch das Drehen der Pressschnecke aus. Einige vertikal Entsafter arbeiten mit zwei Pressschnecken. Der Vorteil liegt in einer schnelleren Arbeitsweise. Trester und Saft werden immer in zwei getrennten Behältern aufgefangen.
Vorteile eines Slow Juicer
- Entsaftet jegliches Obst und Gemüse
- Schonendes Entsaften
- Alle Vitamine und Mineralstoffe bleiben enthalten
- Säfte feinstofflich und farbintensiv
- Wegen geringer Wattzahl leiser als Zentrifugalentsafter
- Es gilt: je langsamer sich die Pressschnecke dreht, umso hochwertiger ist der Saft
Unterschiedliche Slow Juicer
Im Slow Juicer Test braucht ein vertikal Entsafter weniger Stellplatz auf der Arbeitsplatte als ein Slow Juicer mit horizontaler Lage der Pressschnecke. Die Pressschnecke ist bei einem vertikal Entsafter senkrecht eingebaut. Das Pressgut rutscht von oben nach unten. Bei horizontaler Lage der Pressschnecke wird das Pressgut allein durch das Drehen der Pressschnecke transportiert. Die so erzeugten Säfte sind feiner und enthalten tendenziell weniger Fruchtfleisch als bei einem vertikal Entsafter. Blattgemüse und Weizengras lassen sich im Slow Entsafter Test besser mit einer horizontalen Pressschnecke verarbeiten.
Die Einstellmöglichkeiten am Entsafter reichen von der Umdrehungszahl bis zum Härtegrad des zu verarbeitenden Obstes und Gemüses. Mit einem hochwertigen Slow Entsafter lassen sich Nussmus, Püree oder Sorbet herstellen. Von Vorteil sind ein Topfschutz und eine gute Standfestigkeit. Eine XXL Einfüllöffnung spart das Zerkleinern des Pressgutes, bevor es in den Entsafter gegeben wird. Mit der Return-Taste bei teuren Modellen lässt sich die Pressschnecke zurück drehen, wenn sperrige Teile die Drehung der Schnecke blockieren. Mit der Rückwärtsdrehung schiebt die Pressschnecke die sperrigen Teile ohne Schaden wieder aus dem Gerät. Sehr weiches Obst lässt sich nur schlecht entsaften. Es setzt das Mikrosieb zu, sodass mehr Fruchtmus in den Saft gelangt und der Saft trüber und dicker wird.
Die Saftausbeute kann bei Slow Juicern nicht bemängelt werden. Aus dem Trester konnte im Slow Juicer Test kein Tropfen Saft mehr gewonnen werden. Die Saftausbeute erreichte einen maximalen Wert.
Hochwertige Slow Juicer
Die Reinigung
Alle Slow Juicer ließen sich im Slow Juicer Test ganz einfach auseinander nehmen. Zur Reinigung des Mikrosiebens aus Kunststoff, das kleinste Schwebteilchen zurückhält, konnte das Sieb bei allen Entsaften leicht herausgenommen werden. Die Reinigung erfolgt mit einem kleinen Bürstchen unter fließendem Wasser. Mit etwas Geschick ist das Säubern in fünf Minuten erledigt. Ein Gehäuse aus Edelstahl erschien im Slow Juicer Test deutlich hochwertiger als ein Gehäuse aus Kunststoff.
Fazit
Slow Juicer erzeugen hochwertigeren frisch gepressten Saft als Zentrifugalentsafter. Durch die langsame Arbeitsweise bleiben alle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Enzyme und Nährstoffe enthalten. Mit Slow Entsaftern lässt sich auch Pressgut verarbeiten, das herkömmliche Entsafter verstopft. Ein frischer Geschmack der Säfte, eine leichte Bedienung und die einfache Reinigung sprechen für die Slow Juicer. Die meisten Hersteller geben eine lange Garantie auf ihre Geräte und defekte Teile lassen sich durch die einfache Konstruktionsweise schnell austauschen.